Sonntag, Mai 13, 2007

Humanitäte Katastrophe in Sri Lanka --------- Über 400 000 Menschen binnenländisch auf der Flucht

UNHCR-Mitarbeiter sprechen mit Binnenvertriebenen im Bezirk Batticaloa im Osten von Sri Lanka.
© UNHCR/G.Amarasinghe

Mehr als 40.000 Zivilisten fliehen vor neuen Kämpfen im Osten Sri Lankas
COLOMBO, Sri Lanka, 13.03.2007 (UNHCR) – Mehr als 40.000 Zivilisten sind in den letzten Tagen vor heftigen Kämpfen im Osten Sri Lankas geflohen. Die Zahl der Binnenvertriebenen stieg in dem betroffenen Bezirk Batticaloa auf rund 127.000 an.

Die Menschen fliehen aus Gebieten, die von den tamilischen LTTE-Rebellen im westlichen Batticaloa kontrolliert werden. Sie befinden sich nun in den von der Regierung kontrollierten Regionen Kalawanchikudy und Aarayampathy im südlichen Teil des Bezirkes.

Als erste Reaktion hat UNHCR 2.500 Plastikplanen und 1.925 Familienzelte bereitgestellt, um sie unter der betroffenen Bevölkerung zu verteilen. Die UN-Flüchtlingsorganisation stimmt sich mit anderen Organisationen vor Ort ab, um weitere Hilfsmaßnahmen durchzuführen.

Die Regierung hat durch örtliche Behördenvertreter dringend um sofortige Nahrungsmittelhilfe für mindestens vier Wochen gebeten. UNHCR ist besorgt über das Wohlergehen der vertriebenen Menschen im Bezirk. Ihre Zufluchtsorte sind überfüllt und es gibt erhebliche Schwierigkeiten, Platz für neue Unterkünfte zu finden.

Durch die anhaltenden Kämpfe könnten noch mehr Menschen zur Flucht gezwungen sein. UNHCR hat die Regierung aufgefordert, sich verstärkt um die Vertriebenen zu kümmern.

Zur gleichen Zeit überwachen UNHCR und andere Organisationen die Rückkehr von Zivilisten aus sechs Unterbezirken in Batticaloa in den Bezirk Trincomalee. Mehr als 300 Menschen wurden in ein Transitzentrum in Killaveddi gebracht.

Die Regierung von Sri Lanka hat erklärt, jegliche Rückkehr werde freiwillig sein. Jedoch deuten Beobachter-Berichte aus Batticaloa darauf hin, dass großer Druck auf Binnenvertriebene ausgeübt wurde. So hätten die örtlichen Behörden u.a. erklärt, die Hilfe werde beendet wenn die Vertriebenen in Batticaloa bleiben würden.

UNHCR ist ebenso besorgt über das Wohlergehen von geschätzten 10.000 Binnenvertriebenen auf dem Gelände der Madu-Kirche und umliegenden Gegenden im LTTE-kontrollierten Mannar im Norden von Sri Lanka.

Die Sicherheitslage in dieser Gegend hat sich in den letzten Wochen drastisch verschlechtert. Die LTTE hat nun die Binnenvertriebenen angewiesen, das Kirchengelände zu verlassen. Der Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen wurde eingeschränkt. Viele der Binnenvertriebenen haben aus Sicherheitsgründen, aber auch um eine Zwangsrekrutierung durch die LTTE zu vermeiden, auf dem Kirchengelände Schutz gesucht.

UNHCR schätzt, dass rund 465.000 Menschen aufgrund des Konflikts in Sri Lanka geflohen sind. Allein 233.000 Menschen haben ihre Heimatorte seit April 2006 verlassen, nachdem die Kämpfe nach einem lange anhaltenden Waffenstillstand wieder aufflammten. Im Dezember vergangenen Jahres suchten mehr als 20.000 Menschen in der Küstenregion Vaharai Zuflucht in dem von der Regierung kontrollierten Bezirk Batticaloa.

Sulakshani Perera

Colombo, Sri Lanka
http://www.unhcr.de/aktuell/einzelansicht/browse/1/article/32/mehr-als-40000-zivilisten-fliehen-vor-neuen-kaempfen-im-osten-sri-lankas.html